Warum Bio-Rohstoffe besser sind

Laut einer Untersuchung von http://www.umweltinstitut.org im Jahr 2016 14 deutsche Biere getestet („jeweils das absatzstärkste Produkt der im Jahr
2015 beliebtesten Biermarken in Deutschland“) und in allen getesteten Bieren konnten Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen werden, welche teilweise eine bis zu 300fache Konzentration gegenüber dem im Trinkwasser erlaubten Grenzwert von 0,1 μg/l hatten.

Auch bei Öko-Test wurde im Jahr 2019 42 verschiedene Biere getestet. Die Ergebnisse „Glyphosat in einem Drittel der Biermarken“. Insgesamt schnitt besonders Bio-Bier gut ab.

Was ist Glyphosat?

‚Glyphosat ist der weltweit am meisten eingesetzte Pestizidwirkstoff. Die vom Agrarkonzern Monsanto in den 1970er Jahren entwickelte chemische Verbindung tötet alle Pflanzen, die damit in Kontakt kommen. Im Jahr 2014 wurden allein in Deutschland rund 5400 Tonnen auf Äckern und in Gärten verspritzt.‘

Quelle: „http://www.umweltinstitut.org/fileadmin/Mediapool/Downloads/02_Mitmach-Aktionen/11_Rettet_das_Reinheitsgebot/Glyphosat_Untersuchung_Umweltinstitut_2016.pdf“

Wie gefährlich ist Glyphosat?

‚Glyphosat wird von der Weltgesundheitsorganisation als wahrscheinlich krebserregend bei Menschen und als DNA-schädigend eingestuft. Dieser Bewertung folgend müssen glyphosathaltige Pestizide seit diesem Jahr im US-Bundesstaat Kalifornien als krebserregend gekennzeichnet werden. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung und die europäischen Behörden EFSA und ECHA halten Glyphosat dagegen für wahrscheinlich nicht krebserregend.
Die Einschätzung des BfR und der europäischen Behörden wird wegen Mängeln in der Arbeitsweise von zahlreichen WissenschaftlerInnen und zivilgesellschaftlichen Organisati-
onen allerdings heftig kritisiert. So hat das BfR bei der statistischen Auswertung von Tierversuchen auf die Bewertung der Hersteller vertraut und dadurch den größten Teil der signifikanten Krebsbefunde in den Krebsstudien der Glyphosat-Hersteller schlicht „übersehen“.
In Verruf geraten ist die Bewertung von Glyphosat außerdem durch interne E-Mails des Monsanto-Konzerns, die durch ein Gerichtsverfahren in den USA öffentlich wurden. Diese sogenannten „Monsanto Papers“ legen nahe, dass das Unternehmen wissenschaftliche Studien manipuliert hat, um so auf die behördliche Einstufung des Stoffs Einfluss zu nehmen.
Neben den gesundheitlichen Auswirkungen steht Glyphosat auch wegen seiner negativen Folgen für die Umwelt in der Kritik. Weitgehend unumstritten ist, dass Glyphosat giftig für Wasserorganismen ist und einen negativen Einfluss auf die Artenvielfalt hat. Durch den hohen Ein satz von Glyphosat in der Landwirtschaft gehen Insekten und Vögeln Nahrungsquellen und Lebensräume verloren. Das Mittel ist mitverantwortlich für das große Insekten- und Vogelsterben der letzten Jahrzehnte.‘

Quelle: „http://www.umweltinstitut.org/fileadmin/Mediapool/Downloads/02_Mitmach-Aktionen/11_Rettet_das_Reinheitsgebot/Glyphosat_Untersuchung_Umweltinstitut_2016.pdf“

Wie kommt Glyphosat ins Bier?

Es gibt im Wesentlichen 3 Wege auf denen Pflanzenschutzmittel ins Bier kommen: Über das Wasser, den Hopfen oder das Malz.
Da Trink- und Brauwasser in Deutschland einem Grenzwert von 0,1 μg/l genügen muss, der auch kontrolliert und nur sehr selten überschritten wird, ist es unwahrscheinlich, dass Glyphosat durch das Wasser ins Bier kommt.
Im Hopfenanbau wird Glyphosat zwar eingesetzt, doch die Hopfendolden werden nicht mit dem Wirkstoff behandelt. Rückstände sind zwar trotzdem möglich (z.B. durch Abdrift), allerdings hat der Hopfen nur einen sehr geringen Anteil am Endprodukt.
Der wahrscheinlichste Eintragungsweg ist daher das Malz, das aus Gerste oder Weizen hergestellt wird. Im konventionellen Getreideanbau ist der Einsatz von Glyphosat in großen Mengen an der Tagesordnung.

Was machen die Bio-Zutaten besser?

‚Chemische Spritzmittel wie Glyphosat dürfen in der biologischen Landwirtschaft nicht eingesetzt werden. Trotzdem wurde Glyphosat in einem Bio-Bier gefunden. Wie kann das sein? Der mutmaßliche Grund: Immer wieder kommt es zu Verunreinigungen der Bio-Anbauflächen durch Saatgut und Spritzmittel der konventionellen Landwirtschaft, die auf Nachbarfeldern eingesetzt werden.‘

Quelle: „https://utopia.de/glyphosat-oeko-test-testet-43-biere-ergebnisse-gratis-abrufbar-141345/“

Warum verwende ich Bio-Zutaten?

Aus Überzeugung verwende ich Bio-Malz und Bio-Hopfen wo es nur geht. Ich möchte immer einen möglichst hohen Anteil erreichen, ohne mich in den creativen Möglichkeiten des Hobby einschränken zu wollen. Ziel ist es das hergestellte Lebensmittel immer mit einem guten Gefühl trinken zu können.

Bei den Händlern für den Hobby-Kunden sind zumindest alle Basis-Malze (Pilsner, PaleAle, Wiener, Münchner und Weizen) sowie ein paar Spezial-Malze zu bekommen. Hierüber lassen sind je nach Schüttung 80 bis 100 % Bio-Anteil erreichen.

Beim Hopfen wiederum ist die Auswahl ein wenig eingeschränkt. Für viele meiner Brau-Erzeugnisse reichen aber auch die angebotenen Sorten gut aus. Darüber hinaus entscheide ich mich dann auch hier zu den konventionellen Produkten da die Menge an verwendetem Hopfen gegenüber den sonstigen Zutaten recht gering ist und wie oben beschrieben hier ein eher geringer Eintrag zu erwarten ist.

Einziger Wehrmutstropfen: das Ganze lässt sich leider eher schlecht nachprüfen da die Tests hierfür in der Regel aufwändig und teuer sind und es sich daher im Hobby-Bereich nicht lohnt.

Dennoch hoffe ich, dass durch die Verwendung von Bio-Zutaten die von mir erzeugten Biere immernoch einen deutlich geringeren Anteil ungewollten Zusatzstoffe haben als die meisten konventionellen Brau-Erzeugnisse.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert